Der Krayenberg

Der Krayenberg ist ein 428,3 Meter hoher, kegelförmiger Berg und Namensgeber unserer Einheitsgemeinde.

 

Krayenberg

 

Der Krayenberg befindet sich im Werratal, 8 km westlichen von Bad Salzungen zwischen der Krayenberggemeinde und Tiefenort. Der Berg gehört zum Salzunger Werrabergland. Sein Kegel trägt die Krayenburg. Die Krayenburg ist eine der ältesten Steinburg-Anlagen im Werratal.

Im 8. Jahrhundert schenkte Karl der Große Besitzungen in Dorndorf und Umgebung an das Kloster Hersfeld, diese mussten durch Befestigungen geschützt werden. Es existieren auf dem Bergrücken, etwa 200 m östlich der Burg noch deutlich erkennbare Reste einer älteren Wallburg, welche eventuell noch aus vorgeschichtlicher Zeit stammen.

 

Die Krayenburg wird 1155 erstmals als „castrum“ des Klosters Hersfeld erwähnt. Das Adelsgeschlecht von Frankenstein hatte die Burg als Hersfelder Lehen inne und baute sie zu einer der bedeutendsten romanischen Anlagen im mittleren Werratal aus. 1184 bestätigte Kaiser Friedrich I. Barbarossa den Besitz. Die Burg besaß eine hohe Wertschätzung im Reich und war ein Asylort. Im Jahre 1270 bot die Burg Margaretha von Staufen, einer Tochter Kaiser Friedrichs II., Zuflucht, als diese nach der Zerrüttung ihrer Ehe mit Albrecht II. von der Wartburg floh.

 

In Sichtweite der Burg entstand das Kloster Frauensee in einem ausgedehnten, nur dünn besiedelten Waldbezirk nördlich der Burg. Dem Schutz dieses bedeutenden Zisterzienser-Nonnenklosters wurde auch die Krayenburg bestimmt. Nach einer Auseinandersetzung mit dem Kloster Fulda verloren die Herren von Frankenstein ihre Lehensrechte an der Burg, die in der Folge häufig den Besitzer wechselte. Das Kloster Hersfeld verpfändeten 1407 die Krayenburg und umliegende Besitzungen an die Thüringer Landgrafen. 1567 gelangte sie an das ernestinische Herzogtum Sachsen und gehörte nach weiteren Landesteilungen ab 1596 zum Herzogtum Sachsen-Eisenach bzw. später zum Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach.

Die Grafen von Beichlingen, die die Burg von 1516 bis 1567 als Lehnsinhaber übernahmen, hatten zuvor eine autonome Kleinherrschaft in Innerthüringen inne. Die Krayenburg war ihr letzter Wohnsitz. Von 1567 bis 1879 war die Burg auch Sitz des „Amtes Kraynburg“. Die Krayenburg selbst wurde im Dreißigjährigen Krieg zur Ruine.

 

1640 drangen kroatische Reichstruppen in die Burg ein und plünderten sie aus. Danach verfiel sie und wurde als Steinbruch für den Bedarf der Bevölkerung genutzt. 1703 wurde der Amtssitz nach Tiefenort verlegt, nur ein Förster blieb in dem Gemäuer zurück.

Goethe besuchte 1782 die Krayenburg und zeichnete sie. Zu dieser Zeit waren von der mächtigen romanischen Anlage nur noch Ruinen übrig. 1850 wurden die romanischen Säulen aus den Fenstern des Palas entfernt und im Kommandantengarten der Wartburg aufgestellt. Heute sind vom ursprünglichen Baubestand nur noch geringe Reste erhalten. Teile des Palas, der inneren und äußeren Ringmauer, des Kellers sowie einer Zisterne haben die Jahrhunderte überlebt.

 

Der Verein Krayenburggemeinde errichtete in den 1920er Jahren auf dem Gelände eine Klause, ein Sandsteingebäude mit Saal und Unterkunftsmöglichkeiten sowie einen runden Aussichtsturm, der mehrmals aufgestockt wurde. Nachdem die Burg nach dem Zweiten Weltkrieg zu „Volkseigentum“ geworden war und die Gemeinde Krayenburg unter staatlichem Druck aufgelöst wurde.

Nach der Wiedervereinigung gründete sich der Verein neu und trug entscheidend zu Renovierung und Ausbau der Burg als Gaststätte und Hotel bei.

Die Burgstelle ist heute ein Boden- und Baudenkmal in der Gemeinde Tiefenort.

 

Weiter Informationen:

www.tiefenort.de/sehenswuerdigkeiten-tiefenorts.html

www.krayenburg.com

 

 

 

Quellen: Festschrift „700 Jahre Merkers“, Wikipedia